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Vertrauensvolle Empathie

Ich sehe in dein lächelndes Gesicht, doch spüre ich deine unbändige Wut. Sie drückt mich wie eine riesige Hand nach hinten. Schiebt mich schon fast greifbar von dir weg. Doch ich bleibe stehen. Halte dem Druck Stand, obwohl die Intensität mein Herz schwer macht. Weiß, es ist nur eine Emotion. Nicht meine eigene. Ich frage, wie es dir geht. Du sagst: Es ist alles in Ordnung. Und jemand anderer hätte dir auch geglaubt. Doch nicht ich. Nicht, weil ich dich so gut kenne. Nein, ich sehe dich - deine Seele. Spüre dich - deine Energie, deine Emotionen. Tief vergraben, aber für mich dennoch zu lesen wie ein offenes Buch. Sehe bruchstückhafte Bilder deines Lebens in meinen Gedanken aufblitzen. Spüre deine alten Verletzungen als wären es meine eigenen. Erkenne dich. Im Innen und im Außen. Spüre, dass dich innerlich etwas auffrisst. An dir nagt. Merke, dass nichts, was ich sage, zu dir durch kommt, sondern jedes meiner Worte die Wut wie ein verzehrendes Feuer schürt. Die Flammen höher schlagen lässt.

 

Entscheide mich daher zu schweigen.

Lasse dich selbst erkennen.

 

Vielleicht hilft mein Schweigen, dass du nach innen blickst. In dich. Deine Dämonen der Kindheit betrachtest. Akzeptierst. Dich mit deinen Erlebnissen versöhnst. Vielleicht. Meine Hoffnung leuchtet weiterhin wie ein gleißender Sonnenstrahl. Gepaart mit Hoffnung und unendlichem Vertrauen, dass du auf deinem Lebensweg geleitet wirst. Dass alles seinen Sinn hat.

 

Ich warte, spüre und helfe, wo ich kann. Doch hier und jetzt, darf ich nur mitfühlen, obwohl mich deine Seele um Hilfe anschreit. Du hörst sie nicht. Spürst sie nicht. Und alles, was ich tue oder sage, triggert dich noch mehr. Lässt deine Wut anschwellen, weil sie endlich gespürt werden möchte. Um losgelassen zu werden. Innerlich. Unbewusst vor Jahrzehnten eingesperrt. Ich atme tief durch und lasse alle deine Emotionen wie Wasserwellen über meinen Kopf hinaus fließen, um ruhig und gelassen zu bleiben. In liebevollem Abwarten - dass deine Wut einmal deinen Schutzpanzer durchbricht. Und du dich selbst zu spüren beginnst. Denn dann erst kann Heilung passieren. Endlich.

 

 

An alle Empathen da draußen:

Ja, es kann oft sehr herausfordernd sein, wenn starke Emotionen wie riesige Wellen über einen drüber schwappen und man plötzlich nicht mehr weiß, wie man selbst fühlt oder wer man selbst ist. Das schöne daran, sensible "Fühler" zu haben, ist, dass man seine wundervolle Gabe für andere einsetzen kann. Und mit jedem Mal trainieren, bewusst machen und selbst viel Innenschau praktizieren -  Gelangt man zu innerer Stabilität und somit schüttelt einen diese Welle kurz durch und rauscht, nachdem man bewusst "mitgefühlt" hat, weiter an einem vorbei.

 

 

Mein Tipp für den Start: bleibe immer im Vertrauen, dass alles seinen Sinn hat und lerne durch Meditation, zu innerer Ruhe zu kommen. Lerne, dich selbst wahrzunehmen. Dh beobachte dich und deine Emotionen in jeder Sekunde. Dann lernst du zu unterscheiden, was von dir und was von jemand anderem kommt.

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