· 

Achtsamkeitstraining im Alltag - Sinne

Katrin Pfeffer, Energie in Bewegung, Meditation
Bild: Pixabay

Warum Achtsamkeit?

Du lebst täglich dein Leben aber wie viel davon nimmst du wirklich bewusst wahr? Jeder Tag in deinem Leben ist einzigartig. Kostbar. Kommt nie wieder retour. Warum gibst du dich damit zufrieden, derart viel einfach an dir vorbeirauschen zu lassen? Die Erde ist ein Ort voller Wunder, voller interessanter Ereignisse, Menschen, Tieren, Wesen. Wenn du deine Umwelt nur flüchtig wahrnimmst, entgeht dir die wirkliche Schönheit deines Seins. 

 

Bringe mehr Achtsamkeit in dein Leben und du merkst, dass es bunter, interessanter und lebendiger wird. Gleichzeitig wirst DU innerlich ruhiger, fokussierter und zentrierter. Du lernst dir selbst, dich wieder mehr für deine Umwelt zu öffnen. Und kommst - durch das Wahrnehmen ohne zu bewerten - in mehr Offenheit, Mitgefühl und Toleranz deinen Mitmenschen gegenüber. 

 

Achtsamkeitsübungen scheinen auf den ersten Blick lächerlich einfach, aber das sind die ganz und gar nicht. Probiere es selbst aus und du wirst merken, dass es anfangs ganz schön viel Konzentration braucht, um dabei zu bleiben. Aber wie wundervoll fühlt es sich erst an, wenn du täglich in jeder Sekunde deines Seins bewusst wahrnimmst.

 

...denn nur, was du wahrnimmst, kannst du auch verändern. 

 

Katrin Pfeffer, Energie in Bewegung, Meditation
Bild: Pixabay

TAG 1

 Jeden Tag schaust du durch deine Augen, aber nimmst du auch wirklich wahr, was du siehst? 

 

Ich lade dich heute dazu ein, dich mehr auf deinen Sehsinn zu konzentrieren. Erinnere dich immer wieder daran, ganz bewusst Menschen und Dinge zu mustern. Zu beobachten. Aber bleibe dabei bitte so neutral wie möglich.

 

Achtsamkeit bedeutet das bewusste Wahrnehmen ohne etwas dabei zu bewerten. Lass alles so sein wie es ist. Heute geht es wirklich nur darum, dass du dich deinem Sehsinn wieder mehr öffnest und dem mehr Beachtung schenkst, was sich um dich herum tut. 

 

Zum Beispiel:

  1. Du sitzt in der Bahn und lässt deinen Blick im Wagon schweifen. Sieh dir deine Hände erstmals ganz genau an. Jede Ader, die Farbe der Haut, was sich tut, wenn du sie bewegst.
  2. Dann gleite mit deinem Blick weiter zum Sitz dir gegenüber und schau dir jedes noch so kleine Detail an. Die Maserung, den Stoff, die Farbe, sieht er flauschig aus oder hart? Bewerte nicht. Sieh ihn nur an.
  3.  Nimm danach die Menschen in dem Wagon in Augenschein. Auch hier, ohne zu bewerten. Du sollst nur wahrnehmen, was du siehst, und nicht beurteilen, wer dir sympathisch ist oder vielleicht keinen Modegeschmack hat. 

Das kannst du in jeder Alltagssituation machen. Im Büro mit Kollegen oder einfach in deinem Zimmer. Wenn du unterwegs bist. Beim Einkaufen. Zu Hause mit deiner Familie und deiner gesamten Einrichtung. 

Stoppe dich immer wieder in dem, was du tust und schau dich um. 

 

Umso öfter du das tust, 

  • desto leichter wird es dir fallen.
  • Du wirst dich nicht extra stoppen müssen, sondern tust es mit der Zeit automatisch und
  • Du wirst deine Aufmerksamkeit immer weiter ausdehnen.
  • Dein Leben wird bunter und reicher an Erfahrungen. 
  • Dein Gehirn wird dir von nun an weniger vorfiltern, sondern dir mehr von deiner Umgebung zeigen.
  • Du lernst, dich auf Kleinigkeiten zu fokussieren. 

Ich wünsche dir viel Spaß beim Beobachten.

Schöner Nebeneffekt: du wirst auch merken, dass du selbst ruhiger, zentrierter und fokussierter wirst.  

TAG 2

Die Welt der Gerüche hat direkten Zugang zu deinen Emotionen. 

 

Ich lade dich heute dazu ein, dich mehr auf deinen Geruchssinn zu konzentrieren. Erinnere dich immer wieder daran, ganz bewusst die Gerüche um dich herum wahrzunehmen. Bleibe auch hier bitte wieder so neutral wie möglich.

 

Wenn du schon einmal an einem reinen, ätherischen Öl gerochen hast, wirst du die Reaktion darauf sofort in deinem Körper gespürt haben. Du brauchst es weder einzunehmen noch direkt auf die Haut aufzutragen...es entfaltet seine Wirkung bereits über deinen Geruchsinn. 

 

In unserem Fall möchten wir ALLE Gerüche, die an diesem Tag an unserer Nase vorbeiströmen, ganz bewusst wahrnehmen. Auch hier bitte ohne zu bewerten, was manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein kann. Bleibe trotzdem mit deinem Fokus bei deiner Nase. 

 

Zum Beispiel:

  1. Rieche bewusst den Wind, wenn er an dir vorbei streicht. Atme tief ein und versuche jede kleinste Nuance zu riechen. Lass dabei die Augen einmal offen und einmal geschlossen. Das macht einen großen Unterschied. 
  2. Jemand geht an dir vorbei? Nimm auch hier einen tiefen Atemzug und zerpflücke das Parfum in die kleinsten Bestandteile.
  3. Konzentriere dich aber auch zwischendurch auf deinen Geruchsinn. Du wirst erstaunt sein, was du alles riechen kannst, auch wenn du keinen starken Impuls von außen bekommst. 

Nichts um dich herum hat nur 1 Geruch. Es ist immer eine Mischung aus mehreren Düften. Versuche alle davon wahrzunehmen. 

 

Vorteil:

  • Wir vernachlässigen meist unseren Geruchsinn. Durch diese Übung öffnest du dich und dein Gehirn (ja, es möchte dir vieles vorfiltern, weil es glaubt, dass es dir nicht wichtig ist.) wieder diesen wunderbaren Sinneseindrücken.
  • Deine Nase wird feiner.
  • Du wirst ruhiger und sensibler auf deine Umwelt.
  • Vorübung fürs energetische "Hellriechen" 

 Ich wünsche dir auch hier wieder viel Freude bei dieser Übung. 

Katrin Pfeffer, Energie in Bewegung, Meditation
Bild: Pixabay

TAG 3

"Öffne dich bewusst den Klängen des Universums."

 

Ich lade dich heute dazu ein, dich ganz deinem Gehör zu widmen. Öffne dich auch für die ganz leisen Töne, die deine Welt zu bieten hat. Höre ganz genau hin. Wie jedes Mal bitte ohne zu bewerten.

 

Heute geht es um das Hören. Ich meine hier nicht das Hören von Musik oder speziell das Zuhören bei Gesprächen. Das kommt ein anderes Mal. In diesem Fall möchte ich, dass du deiner alltäglichen Umwelt mehr Beachtung schenkst. 

 

Zum Beispiel:

  1. Was kannst du hören, wenn es eigentlich ruhig ist?
  2. Was an Geräuschen nimmst du wahr, wenn du im Freien bist?
  3. Wie klingt dein Auto? Die Bahn? Der Autobus? Lasse auch hier bitte die Musikstöpsel aus deinen Ohren draußen.  

All diese Übungen kannst du nach Lust und Laune bunt in deinen Alltag hineinstreuen. Du wirst dich wundern, was dir plötzlich alles auffällt. 

 

Vorteil:

  • Du wirst begeistert sein, wenn du dich voll und ganz auf deine Ohren konzentrieren kannst, was du plötzlich hörst. Speziell mit geschlossenen Augen wird es sehr intensiv.
  • Es ist ein tolles Gefühl, wenn sich auch die "energetischen" Ohren öffnen. Der Bereich um deine Ohren fühlt sich größer, weiter und feiner an. (Keine Sorge, deine Ohren sind nicht gewachsen. 😜)
  • Und natürlich alles, was es generell an Vorteilen bringt, wenn man sich der Achtsamkeit öffnet (sh oben) 

Alles Liebe und viel Vergnügen mit dieser Übung!

Katrin Pfeffer, Energie in Bewegung, Meditation
Bild: Pixabay

TAG 4

 

Mehrmals pro Tag isst und trinkst du. Genießt du alles auch ganz bewusst? 

 

Ich lade dich heute dazu ein, dich mehr mit deinem Geschmacksinn auseinander zu setzen. Versuche alles, was du isst und trinkst bewusst wahrzunehmen. Bitte wieder ohne zu bewerten.

 

Genauso wie wir Luft zum Atmen benötigen, braucht unser Körper ein Leben lang Nahrung und Trinken, um gut zu funktionieren. Oft essen wir nebenbei - während wir etwas lesen oder arbeiten. Sehr selten nehmen wir uns wirklich die Zeit, um ein Essen zu zelebrieren und uns voll und ganz dem Geschmack zu öffnen. 

 

Heute geht es darum, immer wieder inne zu halten und wirklich zu schmecken, was in deinen Mund kommt. Wie auch der Geruch, besteht ein Geschmack aus ganz vielen unterschiedlichen Nuancen. Lasse dir Zeit und versuche so viele davon wie möglich herauszufiltern. 

 

Zum Beispiel:

  1. Nimm dir beispielsweise ein Stück Schokolade. Gib sie in deinen Mund und lasse sie ein bisschen schmelzen. Was schmeckst du? Lass dir Zeit dabei. 
  2. Versuche heute auch dein Essen langsam Bissen für Bissen zu kauen und bewusst wahrzunehmen.
  3. Du kannst auch ein kleines Ratespiel daraus machen. Nimm etwas auf die Gabel ohne dass du es siehst...kaue...und schau, ob du herausfinden kannst, was es war. 

Sei auch hier wieder kreativ. Diese Übungen sollen dir Spaß machen, sonst wirst du sie sehr wahrscheinlich nicht weiter in deinen Alltag einbauen. 

 

Vorteil:

  • Du schärfst deinen Geschmacksinn.
  • Da du bewusst isst und alle Einzelheiten schmeckst, merkst du rasch, ob dir etwas wirklich mundet oder nicht. Vielleicht wählst du deine Speisen von nun an mit mehr Sorgfalt.
  • Etwas bewusst zu essen, richtet deine Aufmerksamkeit mehr auf das, was du gerade tust. Auf diese Weise nimmst du auch die Signale, die dir dein Körper sendet, leichter wahr. Er zeigt dir, was ihm wirklich gut tut. Vertraue ihm.
  • Du nimmst dein einsetzendes Sättigungsgefühl eher wahr und hörst zu essen auf (wenn du auf deinen Körper hörst).
  • Du isst dadurch wesentlich langsamer und schlingst die Nahrung nicht einfach hinunter. Kaust öfter, was wesentlich gesünder für deinen Magen ist. 

Du siehst, es gibt viele Gründe, das bewusste Schmecken mehr in dein Leben zu integrieren. Ich wünsche dir aber vorrangig ganz viel Spaß beim Entdecken der kulinarischen Genüsse. Wohl eine der wohlschmeckendsten Achtsamkeitsübungen. 

TAG 5

Unser Tastsinn ist ein wahres Wunderwerk der Natur. 

 

Ich lade dich heute dazu ein, deinen Tastsinn genauer unter die Lupe zu nehmen. Nimmst du normalerweise wahr, wie sich das anfühlt, was du mit den Händen angreifst? Spürst du die unterschiedlichen Texturen auf deiner Zunge, wenn du etwas isst? Nimmst du die Reize wahr, die dir deine Haut übermittelt?

 

Heute möchte ich dein Gewahrsein auf deinen gesamten Tastsinn lenken. Wie du oben bereits gelesen hast, geht es hier nicht nur um deine Hände, sondern deine gesamte Hautoberfläche. Überall sitzen derart viele Nerven, die dir die kleinsten Reize weiterleiten können. Durch deine verstärkte Aufmerksamkeit darauf, wirst du merken, wie viele Informationen dir dein Tastsinn schenken kann. 

 

Zum Beispiel:

  1. Nimm im ersten Schritt deine Hände. Du bist gewohnt, mit ihnen zu Fühlen, somit wird es dir leichter fallen, mit ihnen zu starten. Fahre mit den Fingerspitzen (die sind am sensibelsten) über den Handrücken deiner anderen Hand. Dann über deine Handfläche. Ganz langsam. Ertaste jede Unebenheit, jede raue Stelle.
  2. Fühle alles ganz bewusst, was du in die Hand nimmst oder angreifst. Zum Beispiel die Türklinke oder auch die Hand eines anderen, wenn du sie schüttelst. 
  3. Dehne deine Aufmerksamkeit immer wieder auf deine Haut aus. Spüre den Wind, der dir ins Gesicht weht. Was tut dieser mit deiner Haut? Was für Infos bekommst du? Wie spürt sich der Stoff deiner Kleidung auf deiner Haut an. 

Die Möglichkeiten sind auch hier wieder grenzenlos. Da es bei dieser Übung wieder nur ums Wahrnehmen geht, bitte ohne zu bewerten. 

 

Vorteil:

  • Du öffnest dich einem Sinn, den wir in unserer Kultur gerne vernachlässigen. Die anderen 4 Sinne sind uns meist geläufiger.
  • Wenn du dich dem Fühlen über deinen Tastsinn mehr widmest, öffnest du dich gleichzeitig auch deinem emotionalen Fühlen. 
  • Es ist eine wunderbare Vorübung für das energetische Fühlen und eine gesteigerte Körperwahrnehmung, was du für weitere feinstoffliche Übungen/Wahrnehmungen brauchen kannst. 

Ich wünsche dir einen wundervollen, spannenden Tag.

Katrin Pfeffer, Energie in Bewegung, Meditation
Bild: Pixabay

TAG 6 & 7

 

Genieße die Fülle des Lebens. 

 

Gratuliere! Du hast alle 5 Sinne einzeln durchprobiert. Ab heute heißt es selbstständig weiter üben, damit sich das Ganze auch im Alltag festigt. 

 

Samstag: Nimm dir 2 Sinne deiner Wahl und fokussiere dich auf diese immer wieder abwechselnd. Wenn du möchtest, probiere es aus, wie es sich anfühlt, wenn du 2 Sinne gleichzeitig hernimmst. Zb sehen und riechen. 

 

Sonntag: Wenn du schon so weit bist, nimm dir 4 Sinne her und mische sie unter Tags in deinen Alltag.

 

Ab Montag: Die nächste Woche gilt deinem eigenen individuellen Plan. 

  • Du kannst dich wieder einzelnen Sinnen zuwenden. Oder
  • Ordentlich durchmischen bis du
  • Dich auf alle 5 Sinne fokussieren kannst. In diesem Stadium bleibst du offen für alles, was auf dich trifft und deine Sinne geben dir nacheinander Signale, Informationen deiner Umwelt durch.

Alles Liebe und viel Freude mit deiner Welt, die durch Achtsamkeit wieder bunter und reicher werden darf!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0