· 

Bruder Wind, Danke!

Katrin Pfeffer, Energie in Bewegung, Inspiration Emotion
Insta: @emotion.stories

Ich gehe. Rasch. Forsch. Meine Schritte sind sehr raumgreifend und Häuserzaun um Häuserzaun zieht an mir vorbei. Verschwommen. Fast wie ein Nebel. Alles, was ich sehe, ist der Weg vor mir. Der hellgraue Beton. Die Sonne, die darauf reflektiert. Schritt. Schritt. Schritt. Schritt. Die Sonne über mir ist heiß, aber der Wind bringt eine kühle Brise, die meine Haare umspielt. Leicht. Meine Haut umfließt. Wie Wasser nur gegenstandsloser. Sanfter. Kühlend. Bruder Wind taucht plötzlich in meinen Gedanken auf.

 

Ich bleibe stehen. Stoppe. Irritiert.

Bruder Wind? Ich merke plötzlich den extremen Unterschied der raschen fast hektischen Schritte vorhin zum absoluten Stillstand gerade eben. Alles bleibt stehen. Hält den Atem an. Auch ich. Ruhe. Von einem Augenblick zum anderen. Ist alles wirklich in Ruhe? Ich kehre meinen Blick nach innen. Spürend. Lauschend. Mein Herzschlag geht noch immer schneller als normal. Bumm. Bumm. Bumm. Zu rasch. Nicht entspannt, sondern hektisch.

 

Mir wird plötzlich bewusst, was mein hektisches, unbewusstes Gehen für eine Auswirkung auf meinen ganzen Körper hat. Meinen Herzschlag. Meinen Atem. Ein. Aus. Ein. Aus. Zu rasch. Ruhig, Atem, sage ich denkend, langsamer. Es ist alles in Ordnung. Du darfst wieder zu Ruhe kommen.

Ich nehme einen langen bewussten Atemzug. Tief. Voll. Halte den Atem kurz an. Bruder Wind, ich danke dir. Denkend. Demutsvoll. Dankbar.

 

Ich setze meinen Fokus gezielt auf den sanften, ruhigen Wind um mich herum. Spüre ihn. Er flüstert mir zu. Langsam. Nimm dir Zeit. Halte inne. Ich lasse meinen angehaltenen Atem langsam und stetig wieder aus mir herausfließen. Merke, wie mein Herz sich beruhigt. Sich weitet. Frieden mich durchströmt. Sicherheit, flüstert es mir zu. Ich bin erstaunt über mein Herz. Natürlich sind wir sicher. Warum glaubst du, dass wir es nicht sind? Es zeigt mir ein inneres Bild. Von mir. Von außen. Gesenkter Kopf. Hektische, rasche Schritte. Erhöhter Puls. Gedanken beschäftigen mich. Lenken mich vom Hier und Jetzt ab. Von mir selbst. Gefahr, höre ich. Innerlich. Erkenne plötzlich, dass ich nicht auf meinen Körper geachtet habe. Abgelenkt. Unbewusst.

 

Lächle plötzlich über mich selbst. Ich weiß es eigentlich besser. 

Ich schüttle mit einem Lächeln auf den Lippen meinen Kopf. Über mich selbst erheitert. Strecke kurz meinen Körper durch. Schaue mich bewusst um. Sehe die Schönheit. Fühle die Ruhe. In mir. Jetzt. Wieder bewusst hier. Danke, Bruder Wind. Ein liebevoller Gedanke nach außen tragend. Der Wind wird kurz stärker und rauscht wie eine kurze Berührung um mich. Lausche und ich werde dich führen.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0